Drei Tage in Peking

Zwischenstop in China
 
Eigentlich war der Anfang gar nicht so schwer in der chinesischen Mega-City.
Eigentlich.
Nach der Ankunft gab es nur wenige bürokratische Hürden bis zu meinem wohl noch etwas ungewöhnlichen 72-Stunden-Visum, am Flughafen finde ich dann problemlos eine Bahn bis in die Stadt. Ein paar nichtchinesische Schriftzeichen hätten den Ticketkauf allerdings deutlich erleichtert.
Aber es geht. Nur noch einmal umsteigen, und ich bin schon am Ziel.
Fast.
Es sind nur noch knapp zwei Kilometer zu Fuss zum Hotel, aber wozu gibts Google Maps.
Klappt auch eigentlich ganz wunderbar.
Eigentlich.
Nach einer Stunde kreuz und quer durch die engen Hutongs wird leider klar:
Karte und Realität sind mindestens einen Kilometer auseinander. Google Maps stimmt hier einfach nicht! Yuck. Nicht gerade hilfreich. So wenig wie die zahlreichen Versuche den Chinesen mein Vorhaben zu erklären meine Unterkunft zu finden. Nicht mal die Adresse auf chinesisch bringt mich ans Ziel. 
Nach einer weiteren Stunde herumirren durch die engen Altstadtgassen hab ichs dann trotzdem noch irgendwie geschafft, ein Hotelmitarbeiter konnte englisch und kannte mein Guesthouse – nach meiner inneren Uhr ist es jetzt ungefähr 4 Uhr morgens. Hier ist es aber tatsächlich schon viele Stunden später, also mittags und die Sonne strahlt…..eigentlich. 
Wenn sie denn zu sehen wäre.
Vor lauter Smog ist nämlich leider trotzdem alles grau.
Und es sind maximal 5° über null……..und mir ist kalt.
 

Die verbotene Stadt.

Nein, liebe Kölner, ich bin nicht schon wieder in Düsseldorf unterwegs.
Auch in China gibts ne verbotene Stadt.
Nur Mal eben kurz an unzähligen Absperrungen voller Polizei und Militär auf dem Platz des himmlischen Friedens! vorbei und schon eine Stunde später stehe ich vor der äusserst bescheidenen Behausung des Kaisers von China.
Ja, den gabs wirklich. Alles sehr weitläufig hier.
Und weil der Kaiser seine zahlreichen Konkubinen natürlich für sich ganz alleine wollte war die Stadt – Palast wäre wirklich eine extreme Untertreibung – für alle anderen einfach verboten. Nur ein paar Eunuchen durften noch mit rein…….. Heute gibts keinen Kaiser mehr und jeder darf rein, das heisst allerdings leider auch dass gefühlt etwa  die Hälfte aller ca. 22 Millionen Einwohner Pekings gleichzeitig mit mir diese monumentale Anlage besichtigen möchten.
Es ist voll hier.
Obwohl.
Eigentlich ist es hier überall …VOLL.
Trotzdem ist das alles sehr imposant und definitiv alleine schon die Reise nach Peking wert. Beim Himmelstempel gibt es dann noch mehr klassische chinesische Architektur zu sehen.
Später dann Tanz, Gesang, Tai-Chi und chinesisches Leben live.
Auch sehr beeindruckend – im Gegensatz zum meist doch eher unansehnlichen Grau im grossen Rest der Stadt.  

Von Konfuzius, Buddha und einem Vogelnest

  Mit der Pekinger U-Bahn hab ich mich ja mittlerweile halbwegs angefreundet,
und so kommt man hier relativ schnell auch kreuz und quer durch die ganze Stadt. Konfuzius hat natürlich einen eigenen Tempel, mit Unmengen Weisheiten aller Art.
Leider alles auf chinesisch, auf unzählige Stelen aus Stein gemeisselt  – aber bestimmt hoch interessant. Buddhas Lehre liegt mir da schon deutlich näher, und ist auch nur wenige Meter entfernt.
Im Lama Tempel wird die Religion auch heute noch von Jung und Alt inbrünstig gelebt,
Unmengen von Räucherstäbchen, Drachen und riesige goldene Buddhas sorgen für eine faszinierende
Atmosphäre. Definitiv ein Highlight in dieser sehenswerten Stadt. Als Kontrastprogramm seh ich mir dann am Abend noch die Olymiabauten mit dem sogenannten
Vogelnest – dem nationalstadion an – und auch hier galt wohl wieder das Motto der Chinesen:
klotzen statt kleckern. Alles sehr weitläufig, gigantisch und auch am Abend von
den Pekingern sehr gut besucht. Und alles natürlich schön bunt beleuchtet…….

 
Abflug

Das wars dann auch schon wieder mit China und Beijing, drei Tage sind doch sehr wenig in dieser
riesigen Stadt. Nicht mal bis zur grossen Mauer hab ichs geschafft – aber dafür heute noch mal zum Sommerpalast.
Auch ein beeindruckendes Beispiel klassischer chinesischer Architektur – trotz der Zerstörungswut der Europäer..!  Die Chinesen haben das weitläufige Gelände mit unzähligen Gebäuden am See einfach immer wieder neu aufgebaut. Und die andere Hälfte der 22 Millionen Einwohner Pekings treff ich jetzt auch endlich mal…….soooviele Menschen…. Nächster Halt: Yangon, Myanmar – das eigentliche Ziel meiner Reise.

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