The road to Mandalay
….ist vor allem erst einmal ganz besonders holprig…..das will hierzulande schon etwas heissen. Und dauert entsprechend lange. Obwohl nach einiger Zeit eine weitere Besonderheit erscheint – ein richtiger Highway. 4-spurig. Wow.
Trotzdem komme ich wieder erst im Dunkeln in Mandalay an, nach etlichen Runden im Pickup durch die chaotische Grossstadt hab ich auch erst mal genug vom Busfahren.
Leider braucht der Zug noch mal deutlich viel länger……
Mal sehen wie`s weitergeht, ich finde es wird Zeit für ein par Tage am Strand.
Aber erst mal was essen und ein Myanmar-Bier, gleich nebenan ist vermutlich die verrufenste Kneipe der ganzen Stadt. Hier gibts Schnaps ohne Ende, hier wird noch geraucht, und Frauen trauen sich anscheinend hier gar nicht erst rein.
Ich schon.
Wieder so eine Szenerie hier wie man sie eigentlich kaum beschreiben kann, wer mal in Asien war wird vielleicht ein paar passende Bilder im Kopf haben….? Ein bisschen wie in einem Stilleben. Die betrunkenen Jungs. Die Atmosphäre. Der Ladyboy als Bedienung. Ein ausgewachsener Hahn bettelt gerade unter meinem Sitz. Vergeblich. Und auch seine komplette Familie läuft kreuz und quer durchs Lokal. Mit ca. 10 mal Mini-Nachwuchs, höchstens ein paar Tage alt. Und schon in der Bar. Nur die gefiederte Mutti macht einen etwas besorgten und arg bedrückten Eindruck. Ich fürchte zurecht.
Auf dem Arm des Kochs geht es Richtung Küche. Wie gut das ich wieder nur vegetarisch bestellt habe. Ich hoffe aber trotzdem mal dass sie nur zum Fussnägelschneiden muss. Die im ganzen gebratenen Fledermäuse haben mir den Appetit auf jeden Fall erst mal ziemlich verdorben……
Ich hab ja Mandalay ja auch nur als dreckige, laute Großstadt in Erinnerung. Und wollte deshalb nicht lange bleiben.
Hab aber gerade schon mal für eine Nacht mein Zimmer verlängert. Dabei IST Mandalay eine dreckige, laute Großstadt.
Aber eben dazu auch noch unheimlich interessant…….
Und ich hab jetzt ein _ brauchbares! _ Fahrrad. Das braucht man hier auch, die Stadt ist wirklich sehr weitläufig. Kaum zu glauben aber schon kurz nach 6 bin ich unterwegs, ich möchte das schöne Morgenlicht mitnehmen. Natürlich ist erst einmal noch alles grau in grau. Dann wird mir mit aller Wucht noch einmal sehr deutlich gemacht: dies hier ist die dritte Welt, Myanmar zählt immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Dass vergisst man nur allzu gerne bei all den prächtigen Pagoden und goldenen Tempeln. Gold. Und wir sprechen hier von TONNEN. Echtes Gold.
Hier am Fluss gibt’s aber vor allem Unmengen von Müll, Dreck, Chaos und unvorstellbare Armut. Und trotzdem immer wieder so viele freundliche Gesichter. Ein wunderbares altes Kloster ist der nächste Stop – mit meinen Versuchen als
Hochzeitfotograf. Danach geht’s zum wohl heiligsten Buddha des Landes – die Mahamuni-Pagode ist Pflichtbesuch in Mandalay. Und das zurecht. Auch hier wieder fleißig vergoldet, bis auf das Gesicht ist der arme Erleuchtete schon wieder ziemlich verunstaltet. Eigentlich wollte ich ja noch weiter bis Amarapura, aber ein Tempelfest auf dem Weg
nehme ich natürlich noch mit. Da ich der einzige Ausländer bin werde ich auch gleich freudig empfangen und kriege die besten Plätze: mittendrin statt nur dabei. Erst klassisches burmesisches Theater, für meine Ohren sehr schräge Musik, und dann natürlich der unvermeidliche Umzug.